Sonntag, 30. September 2012

Mariendorfer SV 06–BFC Viktoria 89 2:3 (0:3)

Der MSV zahlt heute Lehrgeld!

Trotz der Ausfälle von Kapitän Olli, Berni, Calle und Guido (Urlaub) sowie verletzungs- oder krankheitsbedingt von Torsten, Wolle, Micha und Immo konnte der MSV 06 noch eine schlagkräftige Truppe von 13 Mann aufbieten, aber es fehlte heute der Elan und der Einsatzwille, der uns in den ersten Spielen so stark und erfolgreich gemacht hat.

Dabei begann das Spiel vielversprechend. Nach einem Schubser gegen Thomas bekam der MSV 06 einen Elfmeter zugesprochen (6. Min.). Hinne scheiterte jedoch am Gästekeeper.

Elfer

Doch der MSV hatte im Anschluß seine stärkste Phase. Immer wieder durch kluge Pässe von Poldi in Szene gesetzt, konnte unsere Offensive Druck ausüben.

Poldi

Doch Viktoria schaltete nach einer Viertelstunde einen Gang höher und spielte mit einer Ballberührung durch das Mittelfeld. Das 0:1 nach 20 Minuten durch Hornauer von der Strafraumgrenze erschien noch vermeidbar, aber in der Folgezeit fehlte dem MSV meist mindestens ein Schritt, um in den Zweikampf zu kommen. Viktoria schaltete schneller und bot die bessere Technik und Spielanlage. Wallasch hatte in 5 Minuten drei mal die Gelegenheit frei zum Kopfball zu kommen, bis er dann die vierte Gelegenheit zum 0:2 nutzen konnte (30. Min.).

0-2

Beim 0:3 von Hofer stehen vier MSV'er zwischen zwei Viktorianer, die sich den Ball in unserem Strafraum zupassen können (38. Min.).

Zur Pause kam Schiller für den Gelb verwarnten Jenne. Viktoria schaltete einen Gang zurück hatte trotzdem bei allen Kopfbällen Vorteile und hätte nach Ecken höher in Führung gehen können. Erst der schöne Anschlusstreffer von Matze, der nach Pass von Thomas aus der Drehung von der äußeren Strafraumkante den Ball über den Torwart ins lange Ecke schoss, keimte etwas Hoffnung auf (73. Min.). Als der eingewechselte Atze nach Vorarbeit von Schiller vier Minuten später gar auf 2:3 verkürzte, weil er sich gut durchsetzte und aus spitzem Winkel den Ball über den Torwart ins kurze Ecke drosch, geriet Viktoria doch noch mal ins Schwitzen.

2-3 Atze

Aber der MSV hatte bereits in der letzten Woche sein Glück aufgebraucht und ein Unentschieden wäre bei der heutigen Leistung des MSV auch alles andere als gerecht gewesen.

Wir haben heute gelernt, dass der MSV 06 in jedem Zweikampf Präsenz zeigen und in der Vorwärtsbewegung schneller und passgenauer arbeiten muss, um solch einen Gegner unter Druck zu setzen und so zu Fehlern zu zwingen. Das haben wir heute zu lange vermissen lassen und zu viele Spieler blieben heute unter ihren Möglichkeiten.

Aufgebot: Sveni - Thilo, Sherby, Jenne (45. Min. Schiller) - Andi, Matze, Pavel, Poldi, Hinne - Erol (55. Min. Atze), Thomas

Tore: 1:3 Matze, 2:3 Atze

Auffälligste Spieler: Fehlanzeige

Dank an Kamerakind Wolle

Erol Hinne

Kopfballduell

Pavel

Die “Fußball-Woche” schreibt:

“Viktoria zeigte dem MSV im ersten Abschnitt des fairen Nachbarschaftsderbys die Grenzen auf. Ob der klaren Führung agierten die 89er nach der Pause allerdings mitunter zu nachlässig.” Paul Esslinger

Der BFC Viktoria schreibt auf seiner Homepage:

“Verdienter Sieg im Nachbarschaftsduell

Mariendorfer SV - BFC Viktoria 89                  2:3

Eins gleich vorweg: Auch wenn wir die drei Punkte am Ende völlig verdient mit zur Bosestraße nehmen, den Grundstein für den Sieg legte Micha mit einem gehaltenen Foulelfmeter in der 10. Minute.

Zu einem Zeitpunkt, als der MSV schon mit vollem Ernst ins Spielgeschehen einstieg, suchten wir noch vergeblich nach einer klaren Linie und hätten sicher größere Probleme bekommen, wenn wir durch den berechtigten Elfmeter in Rückstand geraten wären. Da wir es im fünften Spiel bereits zum dritten Mal mit einem Aufsteiger zu tun bekamen, hätten wir gewarnt sein müssen. Denn dass der Neuling jeweils hoch motiviert dem vermeintlichen Favoriten zeigen möchte, dass er auch in diese Liga gehört, dürfte uns nun kaum noch überraschen. Die recht lasche Einstellung zu Beginn des Spiels ist daher auch kaum zu erklären und schon gar nicht zu entschuldigen. So war der gehaltene Elfmeter dann auch gleichzeitig der nötige Weckruf, um aus dem Tiefschlaf in den Frühsport-Modus umzuschalten. Im MSV-Ticker wurde diese Phase mit „einen Gang höher schalten“ beschrieben, was es wohl auch recht gut trifft.

Mit jetzt deutlich mehr Laufbereitschaft kamen auch unsere spielerischen Möglichkeiten zum Vorschein und das Spielgeschehen verlagerte sich mehr und mehr in die Hälfte der Mariendorfer. Weil wir uns eine Führung zu diesem Zeitpunkt noch nicht so recht verdient hatten, versemmelten wir zunächst noch mehrere gute Kopfballchancen aus aussichtsreicher Position bevorzugt nach Ecken von Ente. Unsere Stürmer Horni und Jürgen brachten aber nun immer wieder Unruhe in die Abwehrreihen des Gegners und diese beiden waren es dann auch, die in Koproduktion für das 1:0 verantwortlich waren. Nach einem Anspiel auf Jürgen am 16-Meterraum konnte die vielbeinige MSV-Abwehr nicht verhindern, dass der Ball auf den nachrückenden Horni abgelegt wird und dieser aus 20 Metern gar nicht mal so scharf, aber sehr platziert -vielleicht auch haltbar- in die linke Ecke einschießt.

Dieses Tor gab unserem Spiel erkennbar mehr Sicherheit und während Vorstöße der Mariendorfer nur noch sporadisch zugelassen wurden, lief das eigene Angriffsspiel nun auf Hochtouren. Schnelle und direkte Kombinationen führten im Minutenabstand zu Torchancen. Höhepunkt in dieser Phase war der wunderbare Angriff zum 2:0. Mit direktem Doppelpass-Spiel im gegnerischen Strafraum -Kategorie Rasenschach- kombinierten sich Ente und Mucki durch die überforderte MSV-Abwehr bis zur Grundlinie. Der zum kurzen Pfosten gestartete Christian hielt mutig den Kopf in die heftige, aber punktgenaue Flanke von Mucki und vollendete wuchtig. Ein herrliches Tor, das man so nicht allzu häufig zu sehen bekommt. Gute Besserung Christian.     

Jetzt war der Neuling spürbar beeindruckt und agierte zunehmend verunsichert, was uns dann auch die Möglichkeit eröffnete, die Führung noch vor der Pause auszubauen. Inzwischen hatte sich auch Rambo des öfteren in unsere Angriffe eingeschaltet und nach einer abgewehrten Ecke kam er im Rückraum in Ballbesitz. Wie wir es alle getan hätten, drehten sich zwei Verteidiger zur Seite, als Rambo zu einem Schuss „Marke Delzepich“ ausholte, diesen aber nur antäuschte. Die Orientierungslosigkeit der Verteidiger nutzte er zu einem kurzen Haken, um dann mit einem genialen Pass in den Strafraum die restliche MSV-Abwehr auszuhebeln und Jürgen freizuspielen. Dieser hatte alleine freistehend vor dem Torwart nur noch wenig Mühe zum 3:0 einzuschieben. Mit dieser beruhigenden Führung ging es anschließend in die Pause.   

Nach dem Wechsel konnte das Geschehen zunächst weiter durch uns kontrolliert werden und der MSV machte nicht den Eindruck als würde er noch an eine Wende des Spiels glauben. Die klaren Torchancen lagen weiterhin auf unserer Seite, mehrfach durch Kopfbälle, die allesamt am Pfosten, am Torwart, am Zaun oder im Park, jedenfalls nicht im Tor landeten. Sehr (un)geschickt wurde in dieser Phase ein deutlicherer Sieg verspielt, vermutlich um die Liga-Konkurrenz nicht zu sehr auf unsere Spielstärke aufmerksam zu machen. Durch einen Sonntagsschuss nach schöner Einzelleistung fiel der Anschlusstreffer zum 1:3 zu einem Zeitpunkt als das 4:0 nur noch eine Frage der Zeit zu sein schien. Der verhaltene Jubel der Gastgeber zeugte allerdings noch immer nicht von großem Optimismus, das Blatt noch wenden zu können.  

Um den zahlreichen Zuschauern an diesem schönen Spätsommertag noch ein wenig Dramatik zu bieten, fiel natürlich auch noch das 2:3. Und es war noch genügend Zeit, um uns durch ein weiteres Gegentor den Sonntag Nachmittag gründlich zu versauen. Immerhin gelang es uns in der Folge, den MSV weitgehend von unserem Tor fern zu halten. Brenzlige Szenen ergaben sich nur noch dann, wenn ein MSV-Stürmer den Strafraum unter den Füssen und den Gegenspieler im Nacken spürte und sich vom Fahrtwind umblasen ließ. Der weitgehend souveräne Schiedsrichter ließ sich jedoch nicht beeindrucken und zeigte nicht auf den Punkt und so verließen wir den Platz als verdiente Sieger.

Mit 10 Punkten aus fünf Spielen kann man von einem gelungenen Saisonauftakt sprechen. Jedoch macht nicht allein die Punktausbeute Mut für den weiteren Saisonverlauf, sondern auch die Art und Weise, wie zumindest phasenweise gespielt wird. Das Saisonziel „Nichtabstieg“ muss zum jetzigen Zeitpunkt sicherlich nicht korrigiert werden, aber die letzten Spiele haben doch gezeigt, dass wir in allen Mannschaftsteilen ausreichend Potential besitzen, um ein Abrutschen in den Tabellenkeller zu vermeiden.

ehmix

Aufstellung:
Michael Riebold, Andreas Graf, Thomas Heiler, Thomas Thiele, Michael Ehmer, Michael Enders, Andreas Ehmer, Silvio Gorlt, Christian Wallasch, Jürgen Hofer, Thomas Hornauer

eingewechselt: Uwe Kienast, Oliver Rothbart

Torschütze:        1:0 Thomas Hornauer

                            2:0 Christian Wallasch

                            3:0 Jürgen Hofer”

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